Donnerstag, 13. Januar 2011

Mehr als 700 Unterschriften für den Erhalt des Mühlenteiches gesammelt


Mehr als 700 Unterschriften für den Erhalt des Mühlenteiches gesammelt
PUTLITZ - Eine Bürgerinitiative, die sich gegen den Rückbau des Stepenitzwehres in Putlitz wendet und damit den Mühlenteich erhalten will, schlägt hohe Wellen: Mit jetzt mehr als 700 gesammelten Unterschriften hat sich die Gruppe um den Putlitzer Ortsvorsteher Wolfgang Thätner, den Stadtverordneten Wilbert Langfeldt (Freie Wähler) und den Heimathistoriker Herbert Dannehl den Rückhalt aus der Bevölkerung geholt. So bestärkt, schickten sie in dieser Woche Protestbriefe an sämtliche ins Thema involvierte Institutionen.
„Wie uns bekannt geworden ist, wird von Seiten der Landesregierung und des Landesanglerverbandes geplant, das Putlitzer Stepenitzwehr abzureißen und das vorhandene Gefälle des Flussbettes mit einer Kaskade zu versehen. Damit wäre für immer der seit 350 Jahren bestehende Mühlenteich verschwunden. Dies wollen wir Putlitzer Bürger nicht hinnehmen“, steht geschrieben. Als Grund für den Rückbau wird die Wiederansiedelung von Lachsen in dem Fluss genannt. Doch dazu ließe sich auch ein Schottwehr mit einer Fischtreppe einbauen. So hatte es Jahrhunderte bestanden, bevor Anfang der 1990er Jahre ein folgenreich fehlerhafter Neubau erfolgte. Adressaten dieses Schreibens sind der Prignitzer Landkreis, der Kreistag, der Wasser- und Bodenverband, die Brandenburger Landesregierung, der Landesanglerverband, das Amt Putlitz-Berge, der Putlitzer Bürgermeister und alle Fraktionsvorsitzenden in der Stadtverordnetenversammlung.
Auch den Brandenburger Landtag in Potsdam hat der Fall erreicht. „Wir haben uns dazu am Dienstag dieser Woche beraten“, bestätigt der Landtagsabgeordnete Thomas Domres (Linke) als Vorsitzender des Petitionsausschusses. Diesen bat der Putlitzer Ortsvorsteher Thätner bereits im vorigen Herbst um Hilfe. „Ich will wissen, was genau Sache ist.“
Laut Domres können die Putlitzer in den nächsten Tagen mit der Antwortpost rechnen. Von Rechts wegen ließe sich zum Ergebnis vorab nichts sagen. Nur: „Wir hatten unter anderem den Landrat als Chef seiner Unteren Wasserbehörde um Stellungnahme gebeten.“ Doch selbst wenn keinerlei Planungsabsicht für Putlitz bestünde: Handlungsbedarf gibt es laut dem Mühlenverein „Energiedezent“. Der kann die Wasserkraft nicht mehr nutzen, seitdem vor Jahren mit der Wehrklappe der Wasserspiegel gesenkt wurde. Das Stadtbild habe gelitten. Gebäudeschäden seien die weitere Folge. (Von Matthias Anke)